Der HbA1c-Wert ist eine Untergruppe bei den roten Blutkörperchen (Hämoglobin). Diese sind im Blut zuständig für den Sauerstofftransport und den Transport von Kohlenstoffdioxid.
Definition
Der HbA1c-Wert ist eine Untergruppe bei den roten Blutkörperchen (Hämoglobin). Diese sind im Blut zuständig für den Sauerstofftransport und den Transport von Kohlenstoffdioxid.
HbA1c ist eine Abkürzung für eine blutzuckerabhängige Bindung von Glucose (Zucker) an das Hämoglobin.
Hb -> Hämoglobin
A1c -> blutzuckerbindene Eiweißkette
Bedeutung
Zum einen dient der HbA1c-Wert zur Diagnostik von Diabetes. Zum anderen dient er der Erfolgskontrolle für die Therapie bei Diabetes mellitus.
Da die roten Blutkörperchen alle drei Monaten neu vom Knochenmark gebildet werden, spiegelt der Wert den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate wieder.
Der HbA1c-Wert wird in % gemessen. Er gibt also an, wieviel Blutzucker sich in den letzten 2-3 Monaten an die roten Blutkörperchen gebunden haben.
War viel Zucker im Blut, z.B. bei hohen Blutzuckerwerten, dann kann sich viel Zucker an das Hämoglobin binden und der HbA1c-Wert ist folglich hoch. War wenig Zucker im Blut, dann resultiert daraus ein niedriger HbA1c-Wert.
HbA1c ist damit ein Blutzuckergedächtnis und gibt Aufschluss darüber, in welchem Bereich sich die durchschnittlichen Blutzuckerwerte in den letzten drei Monaten bewegt haben.
Einteilung des Langzeitzuckers im Blut:
HbA1c in Prozent | mittlerer Blutzucker in mg/dl | mittlerer Blutzucker in mmol/l |
6 | 126 | 7,0 |
7 | 154 | 8,6 |
8 | 183 | 10,2 |
9 | 212 | 11,8 |
10 | 240 | 13,4 |
11 | 269 | 14,9 |
12 | 298 | 16.5 |
Normwerte
Bei Menschen mit Diabetes sollen individuelle Therapieziele für den HbA1c-Wert vereinbart werden. Dabei sollen einige Aspekte berücksichtigt werden:
Lebensqualität, Alter, Diabetesdauer, Patientenwunsch, sonstige Medikation, Folgeerkrankungen, andere Erkrankungen, Risiko von Unterzuckerungen und Arzneinebenwirkungen, Risiko der Überzuckerung und deren Folgen, funktionelle und kognitive Fähigkeiten, Ressourcen und Möglichkeiten der Unterstützung usw.
Menschen mit Diabetes sollen neben dem Nutzen auch über die Gefahren strenger glykämischer Zielwerte aufgeklärt werden, insbesondere über das Risiko für Unterzuckerungen und mögliche Folgen (z. B. Unfälle).
Der generelle Zielbereich liegt zwischen 6,5% (48mmol/mol) und 8,5% (69 mmol/mol)
Erhöhte HbA1c-Werte: Hohes Risiko für Folgeschäden
Liegt der HbA1c hoch, so weist dies darauf hin, dass der durchschnittliche Blutzuckerspiegel in den vergangenen sechs bis zwölf Wochen zu hoch lag. Das ist ein Signal dafür, dass der Körper den Zucker im Blut nicht richtig verwerten kann – ein deutliches Symptom von Diabetes mellitus. Unbehandelt steigt damit das Risiko für Folgeerkrankungen und Schäden an Blutgefäßen, Nieren, Augen und Nerven sowie die Wahrscheinlichkeit von Herzinfarkt und Schlaganfall.
Was sagen niedrige HbA1c-Werte aus?
Auch zu niedrige HbA1c-Werte sind nicht optimal. Sie sind ein Anzeichen dafür, dass der Blutzuckerspiegel in den zurückliegenden sechs bis zwölf Wochen unter den Normwerten lag. Vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes gilt ein niedriger HbA1c als Alarmsignal: Fällt der Blutzuckerspiegel bei ihnen dauerhaft oder häufig zu niedrig aus, steigt das Risiko von schweren Unterzuckerungen.