SRH Gesundheitszentrum Nordschwarzwald
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Tag der gesunden Ernährung

Fettstoffwechselstörungen – Laborparameter und Ziele in der Ernährungstherapie

Fettstoffwechselstörungen sind ein wichtiger Risikofaktor für koronare Herzerkrankungen. Erhöhte Blutfettwerte können die Lebenserwartung deutlich verkürzen, verlaufen aber lange Zeit symptomlos. Oft wird die Erkrankung erst erkannt, wenn sie weit fortgeschritten ist und schlimme Spätfolgen auftreten: zum Beispiel ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. Schon eine geringe Gewichtsabnahme und eine adäquate Ernährungstherapie können die Blutfettwerte senken und somit auch das Risiko für einen Herzinfarkt reduzieren.

Ursachen für eine Fettstoffwechselstörung

Fettstoffwechselstörungen können primäre und/oder sekundäre Ursachen haben. Bei Verdacht auf eine Fettstoffwechselstörung muss zunächst eine sekundäre Ursache ausgeschlossen werden. Sekundäre Ursachen sind Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus, Nieren-, Leber- oder Schilddrüsenerkrankungen. Aber auch einige Medikamente oder eine ungesunde Lebensweise mit einer sehr zucker-, fett- und cholesterinreichen Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel können eine Fettstoffwechselstörung auslösen oder verstärken.

Primäre Fettstoffwechselstörungen sind dagegen genetisch bedingt, sie können durch eine ungesunde Lebensweise gefördert oder verstärkt werden.

Die einzelnen Krankheitsbilder bei Fettstoffwechselstörungen sind sehr unterschiedlich und betreffen die Aufnahme von Fetten (Lipiden) aus den Mahlzeiten über den Darm in den Körper und den Transport von Fetten und Fettbestandteilen im Blut. Damit verbunden ist auch die Bereitstellung von Fetten für die einzelnen Organe, sowie der Stoffwechsel, der Abbau und die Ausscheidung von Fetten und Fettbestandteilen durch die Leber. Dadurch können einzelne Blutfette erhöht oder erniedrigt sein.

Bei einer Fettstoffwechselstörung können entweder die Cholesterinwerte erhöht sein (Hypercholesterinämie), oder der Triglyceridspiegel (Hypertriglyzeridämie). Triglyceride bildet der Körper aus überschüssigen Kohlenhydraten selbst, um sie ins Fettgewebe einzuspeichern. Sind Cholesterin- und Triglyceridwerte im Blut erhöht, spricht man von einer Hyperlipoproteinämie.

Therapieziele

Zu den wichtigsten Behandlungsmaßnahmen zur Senkung der Triglyceridkonzentration im Blut gehören neben der Normalisierung des Körpergewichts, die Modifikation der Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.

Die Umstellung der Ernährung bedeutet:

  • Sichtbare Fette sparsam verwenden und fettarme Varianten bei Fleisch- und Wurstwaren etc. wählen.
  • Jeden Tag eine Handvoll naturbelassene Nüsse essen (30 – 40g).
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht: Jedes Kilogramm mehr verschlechtert die Triglyceridkonzentration.
  • Verzichten Sie auf alkoholische Getränke. Am besten ist es sogar, ganz auf Alkohol zu verzichten. Denn Alkohol fördert die Triglyceridausschüttung aus der Leber und verzögert den Abbau der Triglyceride.
  • Zusätzlich zur Fett- und Alkoholreduktion ist auf die Auswahl der Kohlenhydrate zu achten, denn die Leber kann aus Kohlenhydraten Fettsäuren bilden. Bevorzugen Sie daher Vollkornprodukte (z. B. Vollkornbrot, Müsli mit Haferflocken und Haferkleie), und meiden Sie Weißmehlerzeugnisse.
  • Der Zucker- und Fruchtzuckerkonsum sollte stark eingeschränkt werden, das bedeutet: Möglichst wenig mit Zucker gesüßte Süßigkeiten, wenig Kuchen und wenig süßes Obst wie z. B. Weintrauben und Bananen.
  • Große Mengen Zucker können auch in Getränken stecken. Daher den Durst am besten mit Wasser löschen und die alkoholischen Getränke nicht durch Limonaden, Cola Getränke oder Fruchtsaft ersetzen.
  • Essen Sie regelmäßig Fisch, vor allem fettreichen Meeresfisch.
  • Seien Sie körperlich aktiv, mindestens fünfmal pro Woche sollten Sie für 30 Minuten mit moderater Intensität in Bewegung sein.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen.