SRH Gesundheitszentrum Nordschwarzwald
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Welt-Rheuma-Tag: Rheuma verstehen, Unterstützung stärken!

Am 12. Oktober ist Welt-Rheuma-Tag – ein globaler Aktionstag, der auf die Herausforderungen von Millionen Menschen mit rheumatischen Erkrankungen aufmerksam macht.

Am 12. Oktober wird jährlich der Welt-Rheuma-Tag begangen, ein globaler Aktionstag, der ins Leben gerufen wurde, um das Bewusstsein für rheumatische und muskuloskelettale Erkrankungen (RMD) zu schärfen. Rheuma ist nicht nur eine Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen, die das Bewegungs- und Stützsystem betreffen. Millionen Menschen weltweit, darunter auch viele Kinder, sind von diesen Erkrankungen betroffen, die häufig mit Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen einhergehen. Trotz der weiten Verbreitung wird Rheuma oft nicht ernst genug genommen oder missverstanden.

Rheumatische Erkrankungen: Ein breites Spektrum

Rheumatische Erkrankungen umfassen eine Vielzahl von Krankheitsbildern, von denen viele als chronische, entzündliche Autoimmunerkrankungen gelten. Bekannte Formen sind beispielsweise die rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Gicht und systemischer Lupus erythematodes. Diese Erkrankungen betreffen nicht nur die Gelenke, sondern auch Organe wie das Herz, die Lunge und die Augen. Die Symptome reichen von Gelenkschmerzen, Schwellungen, morgendlicher Steifheit bis hin zu schwerwiegenden Funktionsstörungen und Behinderungen.

Besonders die rheumatoide Arthritis (RA), eine entzündliche Gelenkerkrankung, führt häufig zu bleibenden Schäden an den betroffenen Gelenken, wenn sie nicht frühzeitig und ausreichend behandelt wird. Diese Erkrankung kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger bei Frauen und meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Es wird geschätzt, dass etwa 1 % der Weltbevölkerung an rheumatoider Arthritis leidet.

Die Folgen rheumatischer Erkrankungen sind weitreichend. Patienten erleben oft erhebliche Einschränkungen im Alltag, insbesondere wenn die Erkrankung fortschreitet. Der Verlust der Beweglichkeit und der ständige Schmerz führen nicht nur zu körperlichen Beschwerden, sondern auch zu psychischen Belastungen wie Depressionen und Angstzuständen. Viele Betroffene müssen ihre Berufstätigkeit einschränken oder sogar ganz aufgeben, was zu sozialen und auch finanziellen Problemen führen kann.

Weltweit sind mehr als 120 Millionen Menschen von rheumatischen Erkrankungen betroffen, allein in Deutschland sind es rund 17 Millionen. Trotz dieser hohen Zahlen sind Rheuma-Erkrankungen in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterrepräsentiert, was häufig zu einem Mangel an Unterstützung und adäquater Behandlung führt. Frühzeitige Diagnosen und ein schneller Behandlungsbeginn können den Verlauf vieler rheumatischer Erkrankungen erheblich beeinflussen und Langzeitschäden verhindern.

Bedeutung des Welt-Rheuma-Tages

Der Welt-Rheuma-Tag ist eine wichtige Gelegenheit, um die Öffentlichkeit über die Herausforderungen, mit denen Betroffene konfrontiert sind, aufzuklären. Das diesjährige Motto lautet: „Time to Work“, was die Bedeutung der beruflichen Integration von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen unterstreicht. Menschen mit chronischen Erkrankungen haben oft Schwierigkeiten, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren oder ihren Arbeitsplatz zu behalten, was nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft eine enorme Herausforderung darstellt. Es gibt jedoch viele Ansätze und Hilfsmittel, um Menschen mit Rheuma zu unterstützen, ihren Arbeitsplatz zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Die Ziele der SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald

  1. Sensibilisierung und Aufklärung: Die breite Öffentlichkeit soll besser über rheumatische Erkrankungen und deren Auswirkungen informiert werden.
     
  2. Frühzeitige Diagnose: Da viele rheumatische Erkrankungen chronisch verlaufen und irreparable Schäden verursachen können, ist es entscheidend, diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
     
  3. Förderung der Forschung: Trotz des medizinischen Fortschritts sind viele Ursachen rheumatischer Erkrankungen noch nicht vollständig verstanden. Der Tag soll auch die Bedeutung der Forschung betonen, um neue Behandlungsansätze zu finden.
     
  4. Unterstützung für Betroffene: Der Welt-Rheuma-Tag bietet auch eine Plattform, um das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Rheuma zu schärfen. Es geht darum, ihnen Zugang zu besseren Therapien und Unterstützungssystemen zu verschaffen.

Fortschritte in der Behandlung, Rehabilitation und Forschung

Die Behandlungsmöglichkeiten bei rheumatischen Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Biologika, zielgerichtete Therapien und Fortschritte in der Rehabilitation haben vielen Betroffenen geholfen, die Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Im Rahmen der Rehabilitation bei der SRH tragen auch Patientenschulungen und ein multidisziplinäres Betreuungsteam aus Ärzten, Physiotherapeuten und Psychologen ebenfalls dazu bei, dass Patienten besser mit der Krankheit umgehen können.

Es gibt außerhalb der Rehabilitation und Therapie viele weitere Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Lokale Selbsthilfegruppen und Organisationen bieten oft Veranstaltungen, Vorträge und Informationsstände an, um über die Erkrankungen aufzuklären. Darüber hinaus können Menschen über soziale Medien und durch das Teilen von Informationen dazu beitragen, das Bewusstsein zu erhöhen. Jeder, der sich engagiert, kann helfen, die Stimme der Betroffenen zu verstärken und auf deren Bedürfnisse aufmerksam zu machen.

Zusätzlich sollten Arbeitgeber, Politik und die Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, bessere Bedingungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen zu schaffen. Dies beinhaltet die Integration in den Arbeitsmarkt, barrierefreie Zugänge und die Förderung von Forschung und Behandlungsmöglichkeiten.

Der Welt-Rheuma-Tag ist ein wichtiger Anlass, um Rheuma und dessen vielfältige Auswirkungen stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Es ist eine Erkrankung, die Millionen von Menschen betrifft, aber oft unterschätzt wird. Durch Aufklärung, bessere Diagnosemöglichkeiten und einer modernen Rehabilitation kann es gelingen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Langzeitschäden zu verhindern. Der Aktionstag erinnert uns daran, dass Rheuma nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch die Lebensrealität vieler Menschen grundlegend verändert – und dass wir gemeinsam daran arbeiten müssen, diese Menschen zu unterstützen.